Ausstellung von Altar- und Kanzelbehängen aus der Klosterkirche
Das Kloster Marienwerder zeigte vom 29.10. bis zum 19.11.2023 eine Ausstellung von Antependien, die wegen Umbaumaßnahmen im Kloster in der Textilwerkstatt der Klosterkammer ausgelagert waren und für die Ausstellung zurückkommen sind.
Man nimmt sie kaum wahr im Gottesdienst, doch der Blick bleibt an ihnen hängen – die farbigen Stoffe vor dem Altar und an der Kanzel – die Paramente oder Antependien. Dieser textile Schmuck besteht meist aus kostbaren Stoffen und Stickereien und wechselt im Verlauf des Kirchenjahres mehrmals.
Dabei handelt es sich um Antependien aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Sie sollen den (Gottesdienst-)Besuchern unter anderem den liturgischen Farbenkreis des Kirchenjahres vorstellen, der wie ein Kalender durch das Jahr führt. Erklärungen zur Geschichte von Antependien und deren Herstellungstechniken sowie ausführliche Informationen zu den Symbolen vermitteln ein vertieftes Verständnis der gezeigten Exemplare.
Doch die Grundidee der Paramentik ist die Gestaltung des Kirchenraumes. Kunstvolle Altardecken für dessen Herrichtung zur Feier des Heiligen Mahles waren schon immer die beste Möglichkeit, dem Kirchenraum ein würdevolles Aussehen zu verleihen. Zugleich wird mit Farben und Symbolik eine Atmosphäre geschaffen, die eine eigene Aussagekraft haben – unabhängig von der Feier des Gottesdienstes.
Eine solche Raumwahrnehmung konnte in dieser Ausstallung nicht hergestellt werden, doch insbesondere ein in Kirchen sehr selten zu sehendes schwarzes Parament beeindruckte mit seiner Seidenstickerei.
Ergänzt wurde die Ausstellung von zwei Leihgaben der EKD, dem „Ver-Steh-Tisch“ und der Hörecke „Extra-Platz“. Diese boten Anregungen zum Nachdenken über das persönliche Verhältnis zu den kirchlichen Festtagen.
Veranstalterinnen und Veranstalter waren Christoph Breig, Grafikdesign, Vorsitzender des Kirchenvorstands; Ulrike Kempe, Äbtissin des Klosters Marienwerder; und Dr. Ingrid Rieken, Kirchenvorstand.